Heute stelle ich Ihnen die Collagen-Therapie vor, die ich sehr gern im Gruppensetting durchführe.
Dabei werden Bild- und Textmotive aus Illustrierten und Zeitungen, Papierschnipsel, Fotos oder Seiten aus Kunstdruckbänden aus seinem ursprünglichen Zusammenhang genommen und neu geordnet. Jede Collage ist das Ergebnis eines inneren Abstimmungsprozesses zwischen Materialauswahl und inneren Bildvorstellungen. Im Gestaltungsprozess wird gesucht, gespürt, in Form gebracht, geschnitten, gerissen, geklebt, gemalt, mit den Händen gearbeitet. Einzelteile und Getrenntes stehen in Beziehung zueinander. Collagieren bietet spielerisch und schöpferisch die Möglichkeit zur Sammlung und Zentrierung.
Das Erstellen von Collagen ist eine sanfte, strukturgebende Methode ohne Leistungsdruck. In der Auseinandersetzung mit dem Material und der geschaffenen Collage erfährt Vertrautes einen Perspektivenwechsel und es kann eine neue Ordnung entstehen.
Grundsätzlich lassen sich in der Collagetechnik zwei gegensätzliche Herangehensweisen differenzieren. Die eine Methode besteht darin, die Einzelteile so zueinander in Beziehung zu setzen, dass sie harmonieren. Die andere zielt auf Kontrast und Konfrontation, die Elemente werden nicht auf Harmonie oder inhaltliche Stimmigkeit hin angeordnet, sondern in Spannungsbeziehungen gebracht. Beides wirkt anregend und ausgleichend zugleich. Die so gewonnenen Eindrücke beinhalten Lösungen und inspirieren zu neuen Handlungen.
Zur Teilnahme an einer Collagen-Therapie sind keine künstlerischen Vorkenntnisse oder Begabungen erforderlich.
Bewährt hat sich die Collagen-Therapie z. B. bei Ängsten und depressiven Verstimmungen, zur Burnout- und Stressbewältigung, bei psychosomatischen Erkrankungen, zur Entscheidungsfindung oder in Coachingprozessen.
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